Er ist einer der weltbesten in seinem Sport: Oliver Kraut vom TV Waldrennach reist mit der Faustball Nationalmannschaft vom 7.-17. August nach China. Zusammen mit neun weiteren Akteuren wurde er in den zehnköpfigen Kader für die World Games berufen. Nach dem Highlight, der Weltmeisterschaft im eigenen Land 2023, wartet für Oliver Kraut nun der nächste Karriere-Höhepunkt. Waldrennachs Kapitän und Abwehrspezialist erzählt in einem Interview, wie er die Lehrgänge erlebt hat und was ihn jetzt erwartet.
Was waren deine ersten Gedanken nach der freudigen Nachricht, dass du dabei bist?
Die Freude über die Nominierung war natürlich riesengroß und es ist eine große Ehre, für die Nationalmannschaft wieder auflaufen zu dürfen. Zudem eine Bestätigung für die letzten Jahre der Anstrengung.
Hattest du schon nach den Lehrgängen das Gefühl, dass du es geschafft hast?
Die Hoffnung war natürlich da, aber ich bin eher jemand, der erst daran glaubt, sobald es offiziell ist. Da wir in Deutschland schon ein Luxusproblem mit sehr starken Faustballern haben, konnte ich mir nie sicher sein, dass ich auf jeden Fall dabei bin.
Bist du schon einmal in China gewesen und was sind deine Erwartungen an das Land und die World Games?
Nein, ich war noch nie in China und es wird deshalb eine neue Erfahrung für mich. Ich freue mich riesig auf das Land, die Kultur und natürlich auf das Event. Die World Games sind ja die Olympischen Spiele für die nicht olympischen Sportarten und da auch andere Sportarten sehen zu dürfen, wird bestimmt etwas ganz Besonderes werden.
Bei den letzten World Games 2022 in Birmingham (USA), bei denen du leider nicht zum Kader gehört hast, konnte die deutsche Nationalmannschaft die Goldmedaille gewinnen. Wie siehst du die Chancen, dass ihr den Titel auch dieses Jahr wieder holt?
Der Titelgewinn 2022 zeigt, welches Potenzial in uns steckt und was möglich ist. Aber die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren schon stark verändert durch den Rückzug etablierter Spieler, wie zum Beispiel Patrick Thomas und Fabian Sagstetter. Natürlich wollen wir wieder ganz vorne angreifen, aber unser primäres Ziel ist es, eine Medaille zu holen und das wird ein hartes Stück Arbeit.
Wie geht es mit der Nationalmannschaft bis zu der Abreise nach Chengdu weiter? Gibt es eine spezielle Vorbereitung?
Es gibt noch einen gemeinsamen Lehrgang über Pfingsten mit dem Länderspiel am Freitag, 6. Juni, ab 18 Uhr, gegen die Schweiz in Dennach und dem Turnier am Samstag. Und sonst läuft aktuell ja noch die Feldrunde mit den Teams und jeder bereitet sich zudem individuell auf die World Games vor.
Ist das Gefühl, mit der Nationalmannschaft auf dem Platz zu stehen, ein anderes als mit dem TVW?
Ich würde sagen, dass beides besonders ist. Mit dem TV Waldrennach verbindet mich viel, weil ich dort groß geworden bin und mit sehr guten Freunden im Team spiele. Das Nationaltrikot tragen zu dürfen ist für mich sehr emotional und eine große Ehre, Deutschland repräsentieren zu dürfen.
Und nach China? Wie geht es faustballtechnisch weiter? Hast du noch Ziele?
Ich will mich natürlich immer weiterentwickeln, sehe das Ganze aber immer “step by step”. Zuerst will ich für die World Games topfit und dort erfolgreich sein und dann sehen wir weiter.
Bildautor: Petra den Dulk