tvw logo blau

"Ohne Disziplin und Zielstrebigkeit geht nichts“

Bildquelle: DFBL / Petra den Dulk

Faustballer mit Herz und Seele: Bundesliga- und Nationalspieler Oliver Kraut vom TV Waldrennach spricht über die Herausforderungen der vergangenen Saison und sein Ziel für die WM

Am letzten Spieltag gegen den TV Unterhaugstett habt ihr euch mit einem Sieg den Klassenerhalt in der ersten Bundesliga Süd erspielt. Wie fühlt sich dieser Triumph an?
„Wir haben uns nach Ende des Spiels riesig gefreut, den Klassenerhalt aus eigener Kraft erreicht zu haben und dann auch noch ohne Satzverlust. Es war das erste Mal, dass wir uns in der Hallensaison in der ersten Bundesliga halten konnten und dementsprechend war die Freude und aber auch die Erleichterung groß.“

Habt ihr euch für diese Saison anders vorbereitet oder was war das Erfolgsrezept für den Klassenerhalt?
„Im Grunde haben wir nichts wirklich anders gemacht als die Saisons davor auch. Wir trainierten hart und diszipliniert und hatten stets eine positive Einstellung. Dies war in dieser Hallenrunde eventuell der Unterschied. Auch bei nicht so guten Spielen oder Sätzen schauten wir immer positiv nach vorne und sind nicht in das sogenanntes "Loch" gefallen. Die Motivation, Zuversichtlichkeit und guten Teamgeist, gepaart mit mehr Selbstvertrauen und vereinzelten taktischen Änderungen, zum Beispiel beim Zuspiel, haben letztendlich wohl zum Klassenerhalt geführt.“

Von den Topmannschaften der Liga hat man oft gehört, dass ihr ein Team seid, dass in die erste Liga gehört. Mit vielen gewonnenen Sätzen konntet ihr ja gut mithalten. Was fehlt noch, um auch gegen Pfungstadt, Vaihingen/Enz oder Käfertal erfolgreich zu sein?                                                                                              „Mit insgesamt 34 gewonnenen Sätzen hatten wir mit Abstand das beste Satzverhältnis im Vergleich zu den anderen Mannschaften, die um den Abstieg kämpften. Meiner Ansicht nach fehlt uns noch eine gewisse Konstanz, um nicht nur in einzelnen Sätzen, sondern über die gesamte Spieldauer hinweg eine Top-Leistung zu zeigen. Gerade in entscheidenden Momenten fehlt uns hierzu die nötige Effizienz. Sei es eine Unkonzentriertheit in der Abwehr, im Zuspiel oder eben beim Angriff.“

Seit dieser Saison bist du auch der Kapitän deines Teams. Hat sich für dich etwas mit dieser Aufgabe verändert?
„Als Kapitän einer Mannschaft hat man eine gewisse Führungsrolle und eine höhere Verantwortung als die anderen Spieler. Man ist oft die Schnittstelle zwischen den Spielern, dem Trainer und dem Schiedsrichter und hat auch bei gewissen Taktiken die Entscheidung. Ansonsten hat sich nichts für mich geändert, ich habe, wie sonst auch, versucht, während des Spiels zu motivieren und meine Teamkollegen zu unterstützen.“

Für deine Kollegen ist nun Pause angesagt, doch du kannst dich wegen der bevorstehenden WM im eigenen Land nicht so ganz ausruhen. Was ist dein Plan für die nächsten Wochen?                                                                                                                                                   „Auf mich wartet eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Saison meiner Karriere. Ich habe die Chance, Ende Juli Deutschland bei einer Heim-WM zu vertreten. Ich werde mich die nächsten Wochen mit Krafttraining und Cardio im Fitnessstudio fit halten, bevor dann im April mit dem Vereinstraining und der Vorbereitung auf die Feldrunde wieder begonnen wird.“

Du bist ja nicht nur im Faustball sehr aktiv und wirst gefordert. Auch das Studium verlangt viel von dir ab. Wie schaffst du es Sport, Studium und Familie unter einen Hut zu bringen?                                                                                                                                                                                                                                „Als Dualer Student ist es manchmal nicht so einfach, alle Termine unter einen Hut zu bekommen. Mein Ausbilder (Hellmut Ruck GmbH) und auch die Studiengangsleitung BWL-Handel (Duale Hochschule in Karlsruhe) unterstützen mich dabei gut, zwischen dem Spagat Arbeit, Hochschule und Sport Lösungen zu finden, falls es zu Überschneidungen von Terminen oder ähnliches kommt. Ohne Disziplin und Zielstrebigkeit, die ich auch vom Sport gelernt habe und die Unterstützung meiner Familie, Freundin und Freunde, wäre dies nicht möglich. Und zum Glück sind sie auch interessiert am Faustball und begleiten mich oft zu den Spielen.“

Was sind deine Ziele für die Feldrunde 2023 und die WM in Mannheim?                                                                                                         „Mein Ziel ist es, eine super Saison zu spielen und mich auf den Spieltagen sowie den Nationallehrgängen bestmöglich zu präsentieren, um mein großes Ziel zu erreichen, bei der WM 2023 für Deutschland spielen zu dürfen.“

Wünsche, Anregungen, Fragen bitte per mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!