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Interview mit Faustball Nationalspieler Oliver Kraut

Abwehr, Zuspiel, Schlag: Die drei Spielaktionen, die ein Faustballspiel kurz und knapp beschreiben. In einer der drei Spielmanöver ist Oliver Kraut vom TV Waldrennach einer der Besten in Deutschland. Der Defensivspezialist begeistert seit einigen Jahren Mitspieler und Zuschauer mit spektakulären und sehenswerten Abwehraktionen. Bei der EM 2015 in Peilstein (Österreich), 2016 in Münchwilen (Schweiz) und 2017 in Calw gewann er mit der U21-Nationalmannschaft jeweils die Goldmedaille. Mittlerweile darf sich der nun 25-Jährige bei Lehrgängen des A-Kaders in den Fokus spielen. Vor zwei Wochen fand nach langer Faustballpause der erste Lehrgang der Nationalmannschaft statt. Im Gespräch mit Waldrennachs Abwehrtalent erfahrenen wir einige interessante Neuigkeiten über den TVW und die Nationalmannschaft. 

Herr Kraut, wie ist es Ihnen in den ersten Trainingseinheiten mit Ihrem Heimatverein, dem TV Waldrennach, ergangen?


Es hat mich sehr gefreut, alle Mitspieler wieder zu sehen und endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Ich muss zugeben, dass ich nach dem ersten Training sogar einen blauen Fleck auf dem Arm hatte. Das passierte mir das letzte Mal in der C-Jugend. Die ersten Trainingseinheiten waren schon etwas komisch und es hat sich etwas „fremdlich“ angefühlt. Besonders das Ballgefühl und die schnellen Richtungswechsel haben während der letzten acht Monate gefehlt.


Wie haben Sie sich während der langen Pause fit gehalten? Gab es individuelle Trainingspläne von den Nationaltrainern und vom TVW?


Beim TVW absolvierten wir einmal in der Woche ein Online-Training mit Kraft- und Stabilitätsübungen. Mit der Nationalmannschaft nahmen wir an einer Laufchallenge teil. Das heißt, wir konnten, wann wir wollten, joggen gehen und notierten dann mithilfe einer App unsere gelaufenen Kilometer. Zudem gab es jede Woche zwei weitere Challenges. Zum Beispiel mussten wir in einer Minute so viele Liegestützen, wie möglich, durchführen oder den Faustball eine Minute lang gegen die Wand spielen mit dem Fokus auf viele Ballkontakte.


Seit 2018 stehen Sie im erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft und hatten vor zwei Wochen den ersten Lehrgang. Welche Eindrücke über die Mitspieler bzw. Gegenspieler in der Bundesliga konnten Sie gewinnen?


Trotz der langen Pause fand der Lehrgang auf einem hohen Niveau statt. Manche Teamkollegen hatten im Gegensatz zu mir keine Möglichkeit zuvor ein Training zu absolvieren und konnten dennoch gleich wieder an ihre Leistung anknüpfen. Ein großer Fokus wurde dort, wie auch beim TVW, auf das Balltraining gelegt.


Welche Ziele haben Sie für die anstehende Feldrunde mit dem TVW? Sehen Sie die verkürzte Saison als Vorteil oder eher als Nachteil für Ihr Team?


Der Klassenerhalt ist definitiv das oberste Ziel für uns. Durch den Modus der Einfachrunde mit anschließender Meisterschafts- bzw. Abstiegsrunde dürfen wir uns keinen Patzer erlauben. Denn einen schlechten Tag kann man kaum kompensieren und somit sehe ich diesen Modus insbesondere für uns eher als einen Nachteil an. Zudem sind die Mannschaften einer höheren Belastung ausgesetzt, da öfters mehrere Spiele an einem Tag ausgetragen werden.

Die nächsten großen Events sind die World Games 2022 in Birmingham (Alabama, USA), die EM 2022 in Italien sowie die Heim-WM 2023 in Mannheim. Drei große Highlights für jeden Sportler. Wie sehen Sie Ihre Chancen dort ein Teil des Kaders zu sein?


Das sind wirklich drei große Turniere, von denen man als kleiner Junge schon geträumt hat. Bei einem der Events möchte ich gerne dabei sein und schätze meine Chancen dafür auch als hoch ein. Die World Games in der USA reizen mich schon sehr. Mit der U21 habe ich schon eine Heim-EM erlebt und weiß, was für ein einzigartiges Erlebnis das ist. Deswegen wäre eine WM im eigenen Land natürlich auch ein großartiges Highlight für mich.

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