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Carsten holt mit der Nationalmannschaft den Faustball-Europameistertitel 2016

In einem packendem Finale besiegt Deutschland die Schweiz mit 4:2 vor einer grandiosen Kulisse mit über 3000 Zuschauern in Grieskirchen (Österreich).

Mit dabei war Carsten Scheerer vom TV 1891 Waldrennach, der sich bei seinem ersten Turnier mit der A-Nationalmannschaft direkt den Europameistertitel holt.

 

Nach den Erfolgen in der U18 (Weltmeister 2009), der U21 (Europameister 2012) und bereits 5 Länderspielen im A-Kader konnte sich Carsten Scheerer als einziger (Ex-) Zweitligaakteur für den Zehnerkader der EM qualifizieren. Und das sogar noch, bevor der Aufstieg in die 1. Bundesliga unter Dach und Fach war.

Für Spannung war von Beginn an gesorgt. Mit Italien, Schweiz und dem Gastgeber Österreich hatte man direkt alle Konkurrenten um den Pokal in der Gruppe. Gleich im Auftaktmatch gegen den Vizewelt- und Vizeuropameister Schweiz musste das Spiel in die Verlängerung gehen. Spätestens jetzt war klar, dass die Eidgenossen dem amtieren Weltmeister das Wasser reichen können.

Mit zwei unerwartet einfachen Siegen gegen Österreich und Italien konnte das Team sich als Gruppenerster der Vorrunde für das Viertelfinal gegen den EM-Neuling Polen qualifizieren.

Gegen das mit Volleyballprofis gespickte polnische Team gelingt ein ungefährdeter 3:0 Sieg und damit der Einzug ins Halbfinale.

Gegner dort erneut die italienische Mannschaft, die tags zuvor sogar die Höchststrafe mit 11:0 im letzten Gruppenspiel kassierte. Was die Zuschauer jetzt erlebten, war allerdings unglaublich. Italien spielt unbefangen und führt rasch mit 1:5 Punkten! Das hatte niemand so erwartet. Auch ein Aufbäumen der Deutschen reicht nicht mehr aus den Satz noch zu holen. Italien geht in mit 1:0 Sätzen in Führung. Durch riskantes Spiel und einigen Fehlern der Italiener gleicht Deutschland im zweiten Satz aus. Nach personellen Wechseln auf beiden Seiten spielt sich über lange Phasen des dritten Durchgangs ein hochklassiges Match ab, welches mit 11:7 im Ergebnis zu hoch für Deutschland ausfällt. Der letzte Satz ist von der Effektivität der deutschen Angreifer geprägt, die beinahe jeden Ball verwandeln und damit das Spiel in 3:1 Sätzen beenden.

Finaleinzug geschafft, den Gegner aus den letzten beiden Finals vor Augen: die Schweiz.

Wie die Eidgenossen den Rücktritt ihres Jahrhundertangreifers Cyril Schreiber bewältigt haben ist fantastisch. Den über 3000 Zuschauern bietet sich ein enormer Fight auf Augenhöhe. Die Schweiz geht mit 4:0 in Führung. Deutschland kämpft sich heran und gleicht bei 7:7 aus. Ein grandios spielender Schweizer Angreifer Ueli Rebsamen holt seinem Team drei Satzbälle und der zweite wird direkt verwertet.

Zweiter Satz anderes Ergebnis. Die Schweiz hat Probleme mit den nun deutlich besseren Angriffen der Deutschen und kassiert ein 11:3.

Im nächste Durchgang sind beide Teams wieder gleichauf. Erst im letzten Drittel des Satzes setzt sich die Schweiz ab und holt sich die erneute Satzführung.

Deutschland reagiert und bringt Lukas Schubert im Angriff ins Spiel. Trotzdem sind die Teams weiter gleichauf. Erst nach dem 5:5 macht Deutschland eine Serie von fünf Punkten und nutzt den zweiten Satzball.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Deutschland wackelt in der Abwehr, kassiert viele Bälle. Das Trainergespann reagiert und wechselt in der Abwehr. Bei 9:8 bekommt Deutschland zwei Satzbälle nach einem Ausball der Schweiz im Service. Gleich der Erste bringt die Führung.

Im achten Satz kommen die Schweizer nicht mehr richtig ins Spiel. Durch das erhöhte Risiko passieren zu viele Eigenfehler. Die Schweizer wechseln nochmal im Angriff, woraufhin eine kleine Aufholjagt beginnt. Doch Deutschland hat bald 4 Matchbälle. Zwei wehrt die Schweiz mit spektakulären Bällen ab, der dritte beendet dann aber das Match.

Deutschland verteidigt seinen Titel und ist Europameister 2016.

Carsten Scheerer im Interview:

Carsten, herzlichen Glückwunsch zum Titel! Versuch das Erlebte bitte kurz in Worte zu fassen.

Für mich war es das erste Turnier im Aufgebot der A-Nationalmannschaft. Wenn man da auch noch als Europameister nach Hause fährt ist die Freude natürlich riesengroß. Insgesamt bin ich sportlich gesehen mit dem Jahr sehr zufrieden, da ich den Aufstieg in die 1. Bundesliga mit meiner Vereinsmannschaft TV Waldrennach nun auch noch mit dem EM-Titel mit dem Nationalkader krönen konnte.

Du warst jetzt das erste Mal im endgültigen Kader für ein Turnier. Das wird nicht dein letzter Auftritt im Nationaltrikot werden. Wie sieht die Planung für die World Games nächstes Jahr in Polen und auch die Weltmeisterschaft 2019 in der Schweiz aus?

Genaueres kann ich nicht zu den Kaderplanungen und den Lehrgängen für die kommenden Meisterschaften sagen. Ich hoffe allerdings, dass meine Leistung bei der EM gereicht hat, damit die Nationaltrainer weiterhin mit mir planen für die anstehenden Herausforderungen.

Wünsche, Anregungen, Fragen bitte per mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!